FÜHRUNGSFITNESS IM DIGITALEN ZEITALTER.

Sind Ihre Führungs- und Organisationsstrukturen fit für die Zukunft? Technologien und ihre Auswirkungen sind der vergleichsweise einfache Teil der Digitalisierung. Die eigentliche Herausforderung an die Führung besteht darin, die eigene Organisation zu befähigen, sich für die Veränderungen zu öffnen und diesen proaktiv zu begegnen. In der Vergangenheit war Führung in Familienunternehmen eng mit Personen verbunden – hat die klassische Hierarchie jetzt ausgedient? Was sind die zentralen Erfolgsfaktoren von Führung im digitalen Zeitalter und welche Fähigkeiten zeichnen einen digitalen Leader aus?

Die Veranstaltungsreihe „Systemischer Tag“ von Cum Nobis ging am 9. Oktober 2018 auf der Achalm in Reutlingen in die 7. Runde. Die von Cum Nobis entwickelte Veranstaltung mit richtungsweisenden Persönlichkeiten der systemischen Weiterbildungsszene stand dieses Mal im Zeichen der Führungs-Fitness von Familienunternehmen im digitalen Zeitalter. Als Referenten durften wir Prof. Dr. Rudolf Wimmer begrüßen, Professor für Führung und Organisation am Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke, Mitbegründer und Partner der osb international und Aufsichtsratsmitglied in verschiedenen Unternehmen. Anschaulich verknüpfte er seine aktuellen Forschungsschwerpunkte zu den künftigen Überlebensfragen von Familienunternehmen mit interessanten Erlebnissen und Erfahrungen aus der Praxis.

Nach einer Einführung über Eigenarten und Besonderheiten von Unternehmen in Familienhand und den daraus resultierenden Anforderungen wurden spannende Fragen wie „Sind Ihre Führungs- und Organisationsstrukturen fit für die Zukunft?“ oder „Hat die klassische Hierarchie jetzt ausgedient?“ erörtert. Die Teilnehmer, Geschäftsführer und Personalleiter inhabergeführter Unternehmen, waren sich einig, dass die eigentliche Herausforderung der Digitalen Transformation an die Führung darin besteht, die eigene Organisation zu befähigen, sich für die Veränderungen zu öffnen und diesen proaktiv zu begegnen.

Prof. Wimmer machte deutlich, wie die zentrale Veränderung von Führung sich nicht nur in der Abgabe von Macht zeigt, sondern auch an erhöhten Kompetenzanforderungen wie Agilität, Flexibilität, Selbstorganisation und netzwerkförmiges Arbeiten. Dafür ist ein kultureller Wandel hin zu einem neuen Führungsselbstverständnis ebenso notwendig, wie die Einführung von Organisationsstrukturen, Regelsystemen und Prozessen, die neue Formen der Zusammenarbeit ermöglichen. Teamwork, Freiräume und die Einbindung der Mitarbeiter sind heute entscheidend für den Erfolg eines Familienunternehmens. Es geht also nicht darum, Hierarchie und Führung abzuschaffen – sondern darum, sie neu zu denken.

Univ. Prof. Dr. Rudolf Wimmer (Studium der Rechts- und Staatswissenschaft sowie der Politikwissenschaft, Habilitation für Gruppendynamik und Organisationsentwicklung an der Universität Klagenfurt) ist Professor für Führung und Organisation am Institut für Familienunternehmen/Universität Witten/Herdecke, Mitbegründer und Partner der osb international und Aufsichtsratsmitglied in verschiedenen Unternehmen. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in den künftigen Überlebensfragen von Familienunternehmen.